Badebomben selber machen und verstehen

Im Nawi-Unterricht der 2b wurden diese Woche explosive Weihnachtsgeschenke zubereitet.

Badebomben werden in die mit warmen Wasser befüllte Badewanne geworfen, wo diese „explodieren“. Explodieren ist vielleicht ein wenig übertrieben. In Wirklichkeit setzen diese Kohlendioxid in Form kleiner, aufsteigender Gasbläschen frei. Kohlendioxid in Form kleiner, aufsteigender Gasbläschen kennen wir alle von prickelndem Mineralwasser, Champagner, Cola und anderen sprudelnden Getränken.

Wenn sich die Badebomben im warmen Wasser auflösen setzten sie ihre Inhaltsstoffe frei. Da sie in erster Linie aus Kokosfett bestehen, wird dieses frei. Das Kokosfett überzieht den Badenden, bzw. die Badende mit einem dünnen Film, der nach dem Abtrocknen schnell einzieht und die Haut vor Austrocknung schützt. Wer möchte kann den Badebomben ein paar Tropfen eines ätherischen Öles beimengen. Ätherische Öle haben ein breites Wirkungsspektrum,  Lavendel beruhigt beispielsweise und Zitronenmelisse wirkt belebend. Es können auch kleine Menge Lebensmittelfarbe zugegeben werden, dann wird das Badevergnügen bunt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Die Zutaten, die wir zur Herstellung einer Badebombe benötigen findet man im Supermarkt. Da wäre zum einen Kokosfett, das besonders in der Vorweihnachtszeit in rauen Mengen erhältlich ist. Kokosfett ist bei Raumtemperatur fest, ähnlich wie Butter und schmilz bei Temperaturen über 35°C (auch ähnlich der Butter). Es weist kaum Eigengeschmack auf, ist weiß und ist Hauptbestandteil vieler Weihnachtsleckereinen wie Rumkugeln. Weiters benötigt man Zitronensäure. Zitronensäure hat die Summenformel C6H8Ound hat folgende Strukturformel:

Zitronensäure wird zum Beispiel bei der Herstellung von Hollunderblütensirup als Konservierungsmittel eingesetzt. Und dann benötigt man auch noch Natriumhydrogencarbonat NaHCO3 , welches bei der Lebkuchenzubereitung unerlässlich ist. Natriumhydrogencarbonat ist im Handel unter der Bezeichnung Natron erhältlich und wird in erster Linie als Backtriebmittel verwendet. Die Speisestärke, dient nur zur besseren Verarbeitung, sie hat auf den Reaktionsablauf keinerlei Einfluss.

Was passiert nun in der Badewanne, wenn die Bomben explodieren?

Im Prinzip passiert das Selbe, wie wenn eine Brausetablette in Wasser aufgelöst wird.

Natriumhydrogencarbonat reagiert in einer exothermen Reaktion (es wird also Energie freigesetzt) mit der Zitronensäure in wässriger Lösung. Das Wasser ist wichtig. Ohne Wasser findet diese Reaktion nicht statt. Darum sind die Badebomben auch in Kokosfett „verpackt“, der wohltuende Effekt für unsere Haut ist eigentlich nur ein Zusatzeffekt, quasi der Bonus.

Als Folge der Reaktion entsteht Natriumcitrat, also das Salz der Zitronensäure, Wasser und Kohlendioxid, das in Bläschenform aufsteigt. Natriumcitrate findet man häufig in Wasch- und Reinigungsmitteln, als Wasserenthärter und es ist in der Lebensmittelindustrie ein häufig verwendeter Säureregulator.

Reaktionsgleichung  in wässriger Phase:

3 NaHCO3+C6H8O7→ Na3C6H5O7+3 H2O+3 CO2

Was benötigen wir zur Herstellung von ca 10 Badebomben? Und wie wird das gemacht?

200g Natron
100g Zitronensäure
50g Speisestärke
75g Kokosfett flüssig

Alles vermischen, gegebenenfalls ein paar Tropfen ätherisches Öl oder Lebensmittelfarbe zugeben, Masse in die gewünschte Form bringen (modellieren), verpacken und verschenken (oder selber genießen).

 

Natron, flüssiges Kokosfett, Zitronensäure und nach Belieben ätherische Öle und getrocknete Blüten

Masse auskühlen lassen, Kugeln formen und nach Wunsch in getrockneten Blüten wälzen

Verpacken und verschenken!

Beitrag und Bilder von: Christiane Donabaum