Am Anfang der 5. Klasse hatte ich die Möglichkeit, mich bewusst für die Praxis in einem Waldkindergarten zu entscheiden, da mich das Konzept interessiert hat. Ich war sehr erfreut und neugierig, als ich erfahren habe, dass ich mein Praxisjahr bei den „Waldkindern“ verbringen darf.
Schon vor dem ersten Praxistag, habe ich mich gefragt, wie so ein Tag im Waldkindergarten ausschauen würde, ob und welche Angebote ich mit den Kindern erarbeiten und durchführen kann und wie die Kinder einen Tag im Waldkindergarten verbringen. Und jetzt, nach den ersten Praxistagen, kann ich euch und Ihnen erzählen was das Besondere an einem Tag im Waldkindergarten ist.
Vorab kann man sagen, dass wirklich jeder Tag ein neues ganz besonderes Erlebnis und Ereignis für die ganze Gruppe ist. Die Kinder experimentieren jede Sekunde und sammeln dabei viele Erfahrungen und Erlebnisse auf eine ganz besondere Art und Weise. Das heißt aber nicht, dass der Alltag nur eintönig ist und die Kinder nicht ausreichend in allen Bereichen gefördert werden- im Gegenteil. Im Waldkindergarten stehen den Kindern alle Materialien und Medien, wie in jedem anderen Kindergarten auch, zur Verfügung. Von didaktischen Spielen bis hin zu Bilderbüchern ist alles ausreichend vorhanden. Außerdem gibt es jeden Tag einen Mittagskreis, bei dem die Pädagogin mit den Kindern viele alltägliche Themen aufgreift und ko-konstruktiv bearbeitet. Und natürlich gibt es auch Bereiche, welche für einen Waldkindergarten ganz typisch sind, wie zum Beispiel eine „Werkstatt“ mit allerhand Werkzeug oder einen „Bauwagen“, in welchem die Kinder die Möglichkeit haben ihre Kreativität frei ausleben zu können.
Und da wir die ganze Zeit an der frischen Luft sind, haben die Kinder genügend Zeit herumzulaufen und sich auszutoben. Besonders gerne spielen die Kinder dabei Fangen, Fußball oder Verstecken, und das auch wirklich gut. Durch die vielen verschiedenen Feuerstellen, bei denen wir jausnen und uns gegenseitig spannende Geschichten erzählen, lernen die Kinder zum Beispiel vom jungen Alter an mit Feuer umzugehen oder den vielen verschiedenen Tieren, wie zum Beispiel Ziege und Schafe, können die Kinder einen umfangreichen Bezug zur Umwelt herstellen.
Aber nicht nur die Kinder, sondern auch ich lerne jeden Praxistag etwas Neues dazu. Seit ich im Waldkindergarten bin, ist mir bewusst geworden, wie wichtig es für die Kinder ist, sich frei bewegen zu können, experimentieren zu dürfen,…. Und vieles mehr. Dabei darf man natürlich auch schmutzig werden, das gehört ja dazu. Und wenn wir den Kindern die Freiheiten überlassen, die sie brauchen, dann werden sie sehr schnell Verantwortung für sich und alle anderen Kinder in der Gruppe übernehmen. Das finde ich ganz besonders!
Bericht: Adriana Lindl, 5a
Fotos: Monika Schwanda-Jung