Erinnern und Erzählen: Stefan Horvath als Zeitzeuge zu Gast in der 3B

Im letzten Schuljahr berührte uns die Klassenlektüre „Abschied von Sidonie“ von Erich Hackl, die das Schicksal von Sidonie Adlersburg schildert. Gleichzeitig beschäftigte sich die Klasse mit der Geschichte der Roma und Sinti in Österreich. Im Dezember 2018 jährte sich außerdem der Tag der Anerkennung der Volksgruppe Roma in Österreich zum 25. Mal. Im Februar besuchte uns deshalb Stefan Horvath, Schriftsteller und Angehöriger der Volksgruppe Roma, im Rahmen des Projekts Erinnern und Erzählen, um seine Geschichte mit den Schüler/inne/n zu teilen.
Stefan Horvath, seine Mutter überlebte das Vernichtungslager Auschwitz, verlor 1995 seinen Sohn bei einem Briefbombenattentat. Dieses Ereignis veranlasste ihn, Schriftsteller zu werden und seine Geschichte und die der Roma zu Papier zu bringen. Wir lauschten u.a. dem Vortrag seines ersten Gedichts „Ich möchte ein Engel sein“, das den Tod seines Sohnes thematisiert und auch weiteren Texten, die er uns zwischen seinen Erzählungen vortrug. Es war ein sehr berührender und lehrreicher Vormittag, wie auch die Aussagen der Schüler/innen bestätigen:

 

„Seine Geschichte hat mich sehr berührt. Ich finde es toll, dass er vergeben konnte, und dass sich seine Lehrer so für ihn eingesetzt haben.“

 

„Ich fand es sehr toll, dass er nicht mit Hass weiterleben möchte.“

 

„Ich finde es sehr bewegend, dass er gelernt hat zu verzeihen und zu vergeben und dass er sich für die Bildung anderer einsetzt.“

 

„Ich fand es sehr bewundernswert, dass er die Stärke und Kraft besitzt, seine Geschichte immer wieder zu erzählen und dass er so ergreifend erzählt hat.“

 

„Ich konnte viel mitnehmen und lernen. Herr Horvath hat eine Gabe fürs Erzählen.“

 

Vielen Dank an Stefan Horvath, der seine Geschichte und Erfahrungen mit uns geteilt hat und auch an die Plattform erinnern.at, durch die diese Begegnung erst ermöglicht wurde.
Bericht und Fotos: Felicitas Ameling und Claudia Baldia