Im Rahmen der Projekttage besuchte die 3B mit Prof. Schafzahl, Prof. Ameling und Prof. Baldia Orte der Erinnerung in Wien, an denen der Opfer der NS-Zeit gedacht wird und reflektierte über die unterschiedliche Umsetzung der Gedenkstätten und deren Bedeutung.
So begaben wir uns zunächst auf den Bahnsteig 5 am Westbahnhof, wo die Textinstallation der österreichischen Künstlerin Catrin Bolt zu lesen ist. Der Lauftext erzählt die Geschichte des jüdischen Schauspielers Otto Tausig, der 1938 als Jugendlicher nach England flüchtete. Weiters besuchten wir das Mahnmal in Erinnerung an die Kindertransporte zur Rettung von Kindern und Jugendlichen vor dem NS-Regime in der Bahnhofshalle.
Der weitere Weg führte uns zum Barankapark, der ehemaligen Hellerwiese, im 10. Bezirk, wo eine unscheinbare Gedenktafel für jene ermordeten Lovara, Sinti und Roma steht, die 1941 von dort deportiert wurden. Hierauf begaben wir uns weiter zum ehemaligen Areal des Aspangbahnhofs im 3. Bezirk, der in der NS-Zeit zum Abgangsort für Deportationstransporte bestimmt war und wo heute ein Mahnmal mit zwei zusammenlaufenden Betonschienen auf die Gleisanlagen des 1977 abgerissenen Bahnhofs verweist. Die Schienen führen in einen dunklen, hohlen Betonblock, Symbol für den Tod, das Nichts, das Vergessen.
Die letzte Station unseres Rundgangs führte uns zur Ausstellung „Für das Kind – Museum zur Erinnerung: Die Kindertransporte zur Rettung jüdischer Kinder nach Großbritannien 1938/39“ in die Volkshochschule Urania. Zu sehen waren insgesamt 23 Bilder, die persönliche Gegenstände der Betroffenen in einem Originalkoffer zeigen. Ergänzt wurden die Bilder mit handschriftlichen Kommentaren der ehemaligen Kinder, die uns alle berührten.
Bericht und Foto: Claudia Baldia