In der Projektwoche am Ende des ersten Semesters wurden nicht nur Aktivitäten in der Schule angeboten, sondern auch Exkursionen. So auch der Besuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
Mit Bus und Bahn ging es nach Mauthausen, einem kleinen Dörfchen in Oberösterreich. Eigentlich kaum zu glauben, dass sich in so einem beschaulichen Örtchen so viel Schreckliches ereignet hatte. Wie grausam die Verbrechen waren, welche im dortigen Konzentrationslager begangen wurden, sollten wir später während der Führung erfahren.
Wir teilten uns in zwei Gruppen auf und wurden durch das ehemalige KZ geführt. Zunächst draußen, vorbei am sogenannten Russenlager, das direkt neben dem SS-Fußballplatz lag. Vorbei am Steinbruch und der Todestreppe, auf der von den Häftlingen Tag für Tag Steine transportiert wurden. Vorbei an den unzähligen Denkmälern und Gedenkstätten, die zur Erinnerung und gleichzeitig auch als Warnung dienen. Und immer begleitete uns dieses beklemmende Gefühl. Der Gedanke, dass Menschen anderen Menschen so etwas Grauenvolles antuen konnten, ist einfach viel zu abstrakt um ihn tatsächlich begreifen zu können.
Auch einige Gebäude und Räume des KZ sahen wir uns an. Die Gaskammern, die Schlaf- und Aufenthaltsräume, das Krematorium und auch den sogenannten Raum der Namen. Ein Raum, der auf den ersten Blick aussieht, als wären die Glasplatten, die sich darin befinden, weiß. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man allerdings, dass die Platten mit Namen übersäht sind. Die Namen der bis bisher namentlich bekannten Toten, die im ehemaligen Konzentrationslager ums Leben gekommen sind.
Beim abschließenden Workshop zum Thema „Lebensgeschichten“ beschäftigten wir uns intensiv mit einigen Personen des ehemaligen Konzentrationslagers. Dazu zählten nicht nur Häftlinge, sondern auch Täter und Aufseher sowie Menschen, die in der Nähe des KZ gelebt haben. Die Auseinandersetzung mit den Biografien beschäftigte uns sehr und bildete einen ergänzenden Zusatz zu all den Informationen, die wir im Vorhinein erfahren hatten.
Eine außergewöhnliche Exkursion, die uns einmal mehr darüber nachdenken ließ, zu welchen Grausamkeiten die Spezies Mensch doch imstande ist.
Bericht und Fotos: Carina Janitschek, 5a