Eine kleine Konstellation bestehend aus drei Schauspielern und einem Regisseur der „Österreichischen Länderbühne“ packte für den 16. Oktober seine Requisiten und sein Bühnenbild in einen Bus, reiste zu uns ins Sacré Coeur Pressbaum und führte dort im Theatersaal Felix Mitterers „Besuchszeit“ vor den 2., 3. und 4. Klassen der BAfEP auf.
Im Deutschunterricht mit Frau Professor Baldia hatten wir das Werk davor gelesen und bearbeitet, also hatten wir schon einen ersten Eindruck von dem Drama. Wie viele Werke Mitterers kritisiert auch „Besuchszeit“ uns alle als Gesellschaft. Das Drama behandelt die Auswirkungen von Schicksal, Alter, Schuld und Tod auf die verschiedenen Protagonisten und ihre unheilvollen Beziehungen. Das Originalwerk besteht aus vier Einaktern, die Gruppe präsentierte uns jedoch nur drei dieser Akte.
In diesen Akten sehen wir die Zusammenkünfte von drei Menschen mit einer jeweils angehörigen Person im Krankenhaus, in einer Nervenheilanstalt und in einem Frauengefängnis, bei der hitzige, dramatische und melancholische Dialoge entstehen. Trotz ihrer Missstände und Differenzen können sie teilweise in schönen gemeinsamen Erinnerungen schwelgen und für kurze Zeit all ihr Übel verdrängen. Schnell werden sie dann aber wieder von der Realität eingeholt, die weniger freudig ist.
Ich persönlich interessiere mich für das Theater und schätze es sehr, dass wir die Möglichkeit hatten, eine Aufführung unter der Schulzeit sehen zu können. Zudem waren sowohl das Werk, als auch die Umsetzung sehr gut. Die Schauspieler waren teilweise sogar beängstigend authentisch. Ich kann das Stück also nur weiterempfehlen!
Bericht und Fotos: Philipp Fischer, 2b