Gedenkfeier “Spezialkinderheim Pressbaum” 

Als 4. Klassen standen wir dieses Jahr vor einer bedeutenden Aufgabe, dem organisieren der jährlichen Gedenkveranstaltung.

Wir wurden bei einem Museumsbesuch, einem Besuch an der Gedenkstätte „Am Steinhof“ und auch bei einem Gespräch mit einer Zeitzeugin in das Thema eingeführt und umfangreich informiert.

Bei der Gedenkfeier unserer Schule hat die 4B ein selbst erarbeitetes Theaterstück aufgeführt, das uns alle sehr bewegt hat. Im Stück ging es um Kinder, die während dem Nationalsozialismus in der Euthanasieanstalt “Am Spiegelgrund” gelitten haben. Viele von ihnen wurden dort kaltblütig ermordet, weil sie krank oder „nicht passend“ für das damalige Regime waren. Die Szenen waren abwechselnd still, bedrückend, aber auch sehr eindringlich, besonders, weil man gemerkt hat, wie viel Mühe und Ernsthaftigkeit die Schüler*innen hineingesteckt haben.

Es gab auch eine Verbindung zu unserer Schule Sacré Coeur in Pressbaum, wo ebenfalls Kinder betroffen waren. Diese Brücke hat das Stück noch näher an uns herangebracht, weil es plötzlich nicht mehr nur um Geschichte irgendwo anders ging, sondern auch um einen Ort, den viele von uns kennen. Das Theaterstück hat auf berührende Weise gezeigt, wie wichtig es ist, an diese Schicksale zu erinnern, gerade in der heutigen Zeit.

Die Eindrücke und Gefühle, die wir sammeln konnten, flossen schließlich in die Eigenkomposition der 4a „Erinnern werden wir uns immer“ mit ein, welches bei der Aufführung alle zutiefst berührte.

Bei dem darauffolgenden Gedenkspaziergang wurde schließlich die Klasse der 4a selbst zum Ort des Gedenkens. Wir wollten die Nähe der NS-Verbrechen greifbar machen und gleichzeitig den Kindern, die im Spezialkinderheim Pressbaum waren, unseren tiefsten Respekt zeigen. Im Zuge des Gedenkspaziergangs war uns die Frage: „Was hat das mit mir zu tun?“ ein Anliegen. Als künftige Elementarpädagog:innen möchten wir nicht weg sehen, sondern uns für eine gerechtere Welt einsetzen und jedem Kind mit einem offenen Herz entgegen treten.

Beitrag: Franziska Kisling, 4a & Sila Sarac, 4b / Fotos: Lisa Baumgartner-Kunit