Dass die Inszenierung des Stücks Geschichten aus dem Wiener Wald im Werk X in Wien etwas ungewöhnlich sein würde, war der 5b klar. Immerhin wussten die Schüler*innen bereits, dass der Dramentext von Ödön von Horvath sehr frei umgesetzt werden würde, sozusagen dekonstruiert. Für Überraschungen sorgte die Performance der internationalen Gruppe dann trotzdem. So wurde durchgehend vom Französischen ins Deutsche übersetzt, was mitunter zu komischen Situationen führte. Die Musiker*innen Natalie Ofenböck und der Nino aus Wien begleiteten und kommentierten melancholisch das bitterböse Geschehen, bei dem aus Gemütlichkeit und Leidenschaft sehr schnell Gewalt und Brutalität wurde. Politische und gesellschaftliche Bezüge zur Gegenwart trugen zu einem nachdenklich stimmenden Theaterabend bei.

Bericht und Fotos: Claudia Baldia