Zwölf engagierte und hoch motivierte Schülerinnen der 4. Klasse BAfEP absolvieren derzeit ihre Praxis im Bereich der Unter 1- bis 3-Jährigen. In den Begegnungen mit dem jungen Kind und in deren Begleitung sind die Schülerinnen gefordert, ihre personalen und berufsspezifischen Kompetenzen weiter auszubilden. Orientiert an den Themen der Kinder planen und gestalten die Schülerinnen altersadäquate Bildungsangebote und -impulse, die interessierte Kinder wahrnehmen können. Fingerspiele, kreative Aktionen sowie Materialien, die zum Explorieren einladen, wurden erprobt.
Sich im Spiel von der Neugierde führen zu lassen, die Dinge zu erkunden und auszuprobieren, ermöglicht den Kindern die Beschaffenheiten und Eigenarten von Gegenständen zu erfahren – die Schülerinnen können durch das Beobachten der Spielhandlungen Einblick in frühkindliche Bildungsprozesse gewinnen. Damit dies gelingen kann, nützen sie zehn bis fünfzehn Minuten pro Praxistag, wo sie sich aus dem Gruppengeschehen zurückziehen und aktiv Spielhandlungen im Rahmen einer Freispielsituation auf dem Beobachtungsformular festhalten. Das Sortieren der Beobachtungseindrücke und das Herausfinden der Hintergründe erfolgt über die Bearbeitung des Lotusplans, auf dessen Grundlage die Schülerin versucht Anregung und Unterstützung – Was könnte den Kindern bei „ihren“ Themen weiterhelfen? – zu planen. Jede Schülerin bereitet eine Materialbox vor, deren Inhalt spontan zum Einsatz kommt.
Eine wahre Herausforderung für die Schülerinnen ist es, die jungen Kinder feinfühlig in den Alltagssituationen zu begleiten und ihnen Selbstständigkeit und Partizipation zuzugestehen. Alle Ereignisse und Situationen im Tagesablauf müssen bewusst wahrgenommen und berücksichtigt werden. Das Erstellen von Fotolerngeschichten und Qualitätsbericht stehen am Ende des Praktikums.
Insgesamt bietet die Praxis viele Möglichkeiten und vielfältige Lernerfahrungen für die Schülerinnen. Lernen geschieht auf vielfältige Art und Weise, durch Nachdenken, durch Tun, durch Ausprobieren, durch Wiederholen, manchmal auch durch Zufall! Lernen geht hundert Wege. „Der Weg ist das Ziel“, wusste bereits Konfuzius.
Bericht und Fotos: Andrea Stauffer
